Symptome Stadium 1-3

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Krankheitsverlauf der Borreliose: Kurzdarstellung von Stadium I - III

                                                             

                                                  Warnung vor Zecken in einem Waldgebiet      

                                                                           
                                                                                 Bildnachweis: Wikipedia.org/Dataum:30. September 2011/Urheber:Matthias Apsel



Die einzelnen Krankheitsstadien sind nicht immer klar von einander abzugrenzen und können schnell in einander übergehen.

  Quellennachweis/mit Genehmigung: www.impfen.de
Zeckenstich

 

STADIUM I :

Ablauf des 1. Stadiums: Tage bis Wochen! Unspezifische Beschwerden: Grippeähnliche Beschwerden, Fieber, Muskelschmerzen , Kopf- und Gelenkschmerzen, häufige Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Das Erythema migrans (EM)/Hautrötung nach einem Zeckenstich tritt etwa nur in ca. 70 % der Fälle auf. Das Erythema migrans ist eine Sichtdiagnose auf der Haut und hier muß dann ohne weitere Laborkontrolle SOFORT therapiert werden.

Oft wird ein Zeckenbiss auch gar nicht bemerkt, das heißt er ist dann bei ärztlicher Anamnese im Spätstadium nicht erinnerbar! Eine Borrelienserologie gehört somit bei einem vielfältigen Beschwerdebild immer als Laborparameter dazu. 

ACHTUNG: Nach einem Zeckenstich kann die Zeit bis zur Antikörperbildung im Blut bis zu 8 Wochen betragen. Blutuntersuchungen vorher durchzuführen sind sinnlos und führen zu einem falsch negativen Ergebnis.

STADIUM II :

Der Zeitraum geht hier von einigen Wochen bis hin zu Monaten (4-16 Wochen oder länger). AKUTE BORRELIOSE. Befall der Organe. Der Erreger breitet sich über das Lymphsystem aus. Bannwarth Syndrom (Entzündung von Nerven und Nervenwurzeln), Herzbeschwerden, Herzrasen, neurologische Beschwerden wie Lähmungen, Schwindel usw. Auch das Auge kann betroffen sein, hier werden Sehverschlechterungen und Entzündungen geschildert. Weiter finden sich: Innenohrbeschwerden, Tinnitus, Muskelschmerzen (der Erreger kapselt sich im Muskel- und/oder Nervengewebe ab). Milz, Lunge und Niere können ebenfalls betroffen sein.
Bei einer Blutuntersuchung finden sich jetzt hier erhöhte IgM- und/oder IgG-Antikörpertiter. Im Nervenwasser können sich auch Antikörper finden lassen, aber nur in ca. 20 % der Fälle.


Augenerkrankungen bei chronischer Borreliose, die zu Sehstöhrungen führen!   Das erste Bild zeigt das Auge in der Gesamtsicht. Das zweite Bild eine Entzündung am Augenhintergrund durch Borreliose.     

                                                                                             

Bildquelle: Talos/GnuFreeDocumentationLicence                                  Bildquelle: Augenarztpraxis Dres. Rowold und Heidenreich in Lingen mit Genehmigung           

 

STADIUM III :

Der Zeitraum ist hier Monate bis Jahre. Organmanifestation! Ein Großteil der Erkrankten leidet unter Arthritis (Gelenkentzündung), Herzbeteiligung, Schlaganfallähnliche Symtomatik mit Lähmungen, Sehverschlechterung, Hautveränderungen, das Nervensystem kann chronisch erkranken. Blasenstörungen und Gangstörungen. Psychische Veränderungen, gereizt bis depressiv. Fehldiagnosen zeigen hier die Verwechselung mit einer multiplen Sklerose (MS), oder Fibromyalgie, Polyneuropathie. Antikörpertiter im Blut UND die klinische Symtomatik bilden die Diagnose für die Borreliose. In diesem Stadium ist nur noch der IgG Titer erhöht!


Der Begriff "chronische Borreliose" wird im Spätstadium gebraucht. Gekennzeichnet ist dieses Stadium durch eine Vielzahl von Beschwerden, z. B. Lähmungen und Missempfindungen, Nervenblockaden, MS-ähnliche Symptomatik, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Schmerzen im Gebiet der Rückenmuskelatur und der Bandscheiben, Missempfindungen im Bereich des Schultergürtels, Schmerzen an den Kiefergelenken, Gedächtnisstörungen, Haut oft "Zigarettenpapier dünn". In 15-20% der Fälle tritt auch das Karpaltunnel-Syndrom auf.


Eine Neuroborreliose
muß nicht immer die Folge eines Zeckenstiches sein. Die Literatur zeigt hier verschiedene Prozentangaben die in etwa bei 10% bis zu 30% schwanken. Im Liquor sollten sich, wenn von Neuroborreliose gesprochen wird IgG-,IgM- Antikörper und Banden finden lassen. Auch das Gesamteiweiß kann erhöht sein. Zudem sind Lähmungen, wie z.B. im Gesicht (Facialisparese),  oder an den Beinen usw. auffällig. Ein negatives Ergebnis im Nervenwasser spricht nicht gegen die notwendige Therapie, dies muß mit allem Nachdruck betont werden.

Kinder zeigen langanhaltende Lähmungen seltener. Die Facialisparese dagegen wird häüfiger beobachtet. Geschildert werden mir oft von Eltern und Ärzten bei Kindern nach einem Zeckenstich Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Augenbeteiligungen. Hautveränderungen treten in unterschiedlichen Formen auf und nicht selten tippen Hautärzte auf einen Pilzbefall der Haut(eine Fehldiagnose und nicht selten anzutreffen!).Ich habe selber schon einige Kinder gesehen, die das "Erythema migrans" deutlich sichtbar auf der Kopfhaut hatten. Zur Wanderröte ist auch noch zu ergänzen, dass diese Hauterscheinungen nach Wochen oder Monaten abklingen können( auch spontan), die Beschwerden aber weiter bestehen bleiben.